Über Alpträume, Genitalien und Sport, in: Felix Burger. Old Habits Die Hard, München, icon Verlag Hubert Kretschmer, 2021, S. 136-137 u. 152-153.
A.K.: Beginnen wir vielleicht beim Offensichtlichen, der Inszenierung. Deine raumgreifenden Arbeiten sind sorgfältig vorbereitet, beherbergen eine Vielzahl an Objekten, Videos, Sounds, Requisiten. Du kreierst eigene Welten, die so präzise an ihre jeweiligen Manifestationsorte angepasst sind, dass die Betrachter*innen staundend darin stehenbleiben und gebannt teilhaben. Deine Installation Don’t Be Maybe ist keine Ausnahme, aber sie hat einen anderen Grundtenor, eine neue ästhetische Herangehensweise: Es ist deine erste helle Arbeit. Wie würdest du den Prozess zu diesem Übergang beschreiben?
F.B.: Veränderungen vollziehen sich in meiner Arbeit nie bewusst, ich selber bemerke gewisse Prozesse immer erst mit einigem zeitlichen Abstand. Im Falle von Don’t be Maybe, aber auch der nachfolgenden Arbeit Old Habits die Hard ist es aber tatsächlich so, dass mein emotionaler Zugang sich verändert hat. Während ältere Arbeiten geschlossene, weltentrückte Systeme abbilden – Stichwort Wunderkammer, Geisterbahn -, umkreist Don’t be Maybe vielmehr zeitgenössisch-gesellschaftliche Bilder: Themen wie Selbstoptimierung, Eigenvermarktung, geglättete stereotype Formen bezüglich Beruf, Erfolg und Sexualität werden mit meinem subjektiven Wertesystem abgeglichen. Den dabei entstehenden Hohlraum wollte ich abbilden. Der Hohlraum ist ein nervöses Energiefeld, das mich einerseits aggressiv macht, das aber auch ein artifizielles Potenzial besitzt. Nach meinem subjektiven Empfinden ist dieser Hohlraum eher grell und nicht dunkel.
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For the full interview (in German but also translated into English) please contact me directly.
The publication “Felix Burger | Old Habits Die Hard” which includes this text as well as contributions by Sophia Süßmilch, Matthias Böhler, Lion Bischof, Stephan Huber, Julia Liedel and Jaap Guldemond is available at icon Verlag.